Die Gemeinde

Gut lachen haben… 

Die Gemeinde in Ndingine zählt etwa 200 Einwohner.
 Die meisten Männer sind Fischer, während die Frauen Ackerbau, zur Versorgung mit Grundnahrungsmittel, betreiben und hierzu vorwiegend Maniok – „mihogo“, Mais – „mahindi“ und Bohnen – „maharagwe“ anbauen.

Ein nahegelegener Fluss sowie der See versorgen die Bewohner ganzjährig mit Trinkwasser. Um Geschirr, Wäsche und sich selbst zu waschen geht Mann und Frau mit Kind und Kegel zum See.

Alles ist hier noch reine Handarbeit. Mit einem Einbaum, Fischernetz und Angelhaken ausgestattet fangen die Männer Fische, während die Frauen mit einer Hacke – „jembe“ gewappnet die Felder bestellen. Holz zum kochen schlagen die Frauen mit einem großen Buschmesser – „panga“ und tragen dieses über viele Kilometer auf dem Kopf nach Hause. Hilfsmittel benutzen die Menschen kaum, alles wird zumeist scheinbar schwerelos meist von Frauen auf dem Kopf getragen. Logistisch rationiert können sie fast an jeglichen Orten mit Holzfeuer kochen. Dennoch fordert die schwere körperliche Arbeit, die vorwiegend von den Frauen zu leisten ist, ihren Tribut.

Wird nicht gefischt und steht keine Arbeit auf dem Feld an, ruhen sich die Einheimischen im Schatten, meist unter großen Mangobäumen, aus. Falls sie sich nicht gerade um die täglich wiederkehrende Arbeiten wie Wasser holen, kochen, putzen, waschen und das Vieh hüten kümmern.

Der soziale Kontakt, das Miteinander wird hier groß geschrieben und scheint für einen Außenstehenden das tägliche Überleben zu garantiert. Dies scheint mit ein Grund, warum die Menschen am Njassasee soviel Zufriedenheit nach außen ausstrahlen.

Die Menschen in Ndingine haben sich, wie es scheint,  an ihre Umgebung angepasst, dennoch geraten sie durch die Globalisierung immer mehr in Abhängigkeit und müssen sich zunehmend um das tägliche Überleben sorgen.

Das Dorf ist fast nur zu Fuß oder mittels Geländewagen mit Vierradantrieb zu erreichen. In der Regenzeit ist es von der Außenwelt völlig abgeschnitten.

Vor mehreren Jahren hat Tansania mit landesweiten Straßenbauprojekten begonnen. Ohne jegliche Einschränkungen werden seit dem alle Gebäude innerhalb eines bestimmten Korridors – 60 Meter breit, abgerissen. Ob die Straßen dann tatsächlich gebaut werden, sei dahingestellt!

Wie auch immer, dies hat zur Folge, dass die alte, aus Backsteinen erbaute, Kirche der Gemeinde ebenfalls davon betroffen ist und der „geplanten“ Straße weichen muss.

Aufgrund der geographischen Lage im „Ostafrikanische Grabenbruch, welches regelmäßig von Erdbeben heimgesucht wird, der nicht vorhandenen Infrastruktur sowie der stark limitierten finanziellen Mittel ist das Vorhaben sehr ambitioniert.

Das Projekt „Ndingine“ treibt Dr. Daniel Ndimbo, Chefarzt im St. Anne’s Krankenhaus und die örtliche Gemeinde voran. Durch eine langjährige Freundschaft zwischen der Familie Ndimbo und der Familie Zillger, konnte die Gemeinde Ndingine die Unterstützung von János Zillger hierfür gewinnen. Von ihm stammen auch die aktuellen Pläne.

Nun soll unter Würdigung der ländlichen Lebensverhältnisse, der lokalen Kultur unter Verwendung traditioneller, lokal vorhandener Baustoffe eine neue Begegnungsstätte in Eigenleistung entstehen.