Ndingine wir kommen

Abflug in Frankfurt…

 Drei wunderschöne Monate in Deutschland gehen zu Ende, und ich reise für die nächsten drei Monate wieder nach Tansania.

Warum nur drei Monate? Da ich aus der Vergangenheit gelernt habe und weiß, dass ich das Land eh nach dieser Zeit für ein neues Visum verlassen muss. Finanziell ist es für mich kaum ein Unterschiede in die Heimat zu fliegen oder in ein tansanisches Nachbarland zu reisen, vom Stress mal ganz abgesehen.

Beinahe routiniert habe ich wieder Begleitung, dieses Mal von dem befreundeten Paar Sima und Niklas. Die Studenten begleiten mich für die nächsten sechs Wochen. Sie haben unter anderem vor, das Bauvorhaben in Ndingine filmisch zu dokumentieren, aber bis in das kleine Fischerdörfchen ist es noch ein langer Weg.

Nach einem 14-stündigen Flug landen wir in der Millionenstadt Daressalam. Ich habe von den letzten Reisen gelernt und beschließe, dass wir uns vor der Weiterreise ins Landesinnere einen Tag hier ausruhen. Die Zeit nutzen wir unter anderem auch um unsere Bustickets zu kaufen, Bargeld abzuheben und dem Paar eine Telefonsimkarte zu besorgen. Ehe es früh morgens um Punkt sechs Uhr in Richtung des nächsten Zwischenstopp Mbinga geht, lassen wir den letzen Abend mit tansanischen Streetfood und leckeren Getränken ausklingen.



Da große Streckenabschnitte der Straßen erneuert werden kommen wir erst mit einigen Stunden Verspätung – genauer gesagt um halb zwei Uhr morgens – an der Endstation Mbinga an. Dr. Daniel Ndimbo – der zufälligerweise in der Stadt ist – erwartet uns bereits und bringt uns zur Familie Mawalla.

Bei Familie Mawalla bleiben wir für einige Tage um uns zu akklimatisieren und uns vor allem von der anstrengenden Busfahrt erholen zu können. Dr. Ndimbo macht derweil Erledigungen für das St. Annes Krankenhaus und die Diözese von Ruvuma.

In Mbinga ist es eiskalt. Der tansanische Winter hat das Land immer noch fest im Griff. Ich habe das Wetter völlig falsch eingeschätzt und bin sehr froh, dass ich doch einen warmen Pullover eingepackt habe. Die Stadt sowie die Landschaft sind in ein tiefes Rot getaucht, als ob jemand mit einem großen Pinsel alles rötlich angestrichen hätte. Es ist wirklich eine unglaubliche Kulisse!



Wie immer hat Familie Mawalla nichts von ihrer Gastfreundschaft verlernt und meine Gäste lieben bereits schon nach kurzer Zeit ihre neue Umgebung.