Leben in Liuli

Die Überraschung… 

In Liuli sind wir mittlerweile wieder eine relativ große Gruppe von Deutschen.
Es ist schon fast unheimlich so fern der Heimtat so viel Bekanntes zu treffen, aber wir können die gemeinsame Zeit  sehr genießen.

Ich zeige Till-Simon meine alte Heimat, und nach kurzer Zeit hat er sich zu meiner Freude gut eingelebt.



Den Lehramtstudenten integriere ich ebenso in die Grundschule in Nkalachi. Diese hat mich unter anderem auch um Unterstützung bei der Planung eines neuen Schulgebäudes gebeten. Till-Simon kann dort zusammen mit Christopher – einem Australier – unterrichten. So habe ich wieder etwas mehr Zeit für mich.

Da wir nun auch viel Zeit zum Schreiben und Arbeiten im Büro verbringen, entschließen Till-Simon und ich kurzerhand, „deutsche Ordnung“ in Daniel´s Büro zu schaffen. Wir räumen das vom tansanischen Chaos beherrschte Gebäude von Kopf bis Fuß auf und finden zu meinem großen Erstaunen drei noch nie in Betrieb genommene Drucker. Unfassbar! Und dafür hab ich mir fast zwei Monate lang das Hirn zermahlen wo ich meine Pläne ausdrucken kann.

Die Dinge scheitern in Tansania meist schon von Beginn an an den banalsten Umständen. Gut gemeinte Entwicklungshilfe ist sinnlos, wenn man die Menschen vor Ort nicht in die Planung und Umsetzung mit einbezieht. Tatsache ist, dass niemand im Krankenhaus diese Drucker benötigt oder bisher davon Gebrauch gemacht hat. Sie wurden ihnen einfach „vor die Nase gesetzt“. Fakt ist auch, dass sobald die Druckerpatronen leer sind, die Drucker auch keine Funktion mehr haben und in der Ecke landen werden.

Aber jetzt, da die Drucker laufen, bekomme ich täglich von den Krankenschwestern Besuch: mit der Bitte dies und jenes zu drucken. Das ist halt Tansania!